Die Digitalisierung erfordert eine radikale Herangehensweise von Unternehmen um ihre Zukunft erfolgreich zu gestalten.
Jedes Unternehmen muss sich radikal verändern, wenn es in der digitalen Welt überleben will. Einen ganz wesentlichen Teil dieser Veränderung betrifft die wohl wichtigste Ressource eines jeden Unternehmens, die Menschen. Die Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen sowie ihre Führungskräfte am schnellsten dazu bringen, den digitalen Wandel als Chance zur nachhaltigen Weiterentwicklung zu sehen und sie zu motivieren und zu befähigen, diesen Wandel aktiv anzugehen, werden die Gewinner sein!
Niemand darf zurückgelassen werden
Das Hauptmerkmal des digitalen Zeitalters ist Geschwindigkeit. Digitale Technologien entwickeln sich rasant, während sich der Mensch und seine Verhaltensweisen nur im Schneckentempo verändern. Bereits heute beobachten wir diesen Clash: exponentielles Wachstum bei den technischen Möglichkeiten, lineares Wachstum bei den personalen Fähigkeiten. Ein echtes Problem, auch im Hinblick auf die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt, in der simple manuelle Prozesse als auch komplexere kognitive Prozesse von Maschinen übernommen werden.
Was also tun? Wie verhindere ich, dass der Mensch der Maschine nicht schon bald unterlegen ist? Wie vermeide ich, dass es in meinem Unternehmen Digitalisierungsverlierer gibt? Also jene Gruppe an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die eher vom digitalen D-Zug „überrollt” werden als andere, da sie ihn weniger gut verstehen, keinen Sinn darin sehen, sich zu verändern, oder deren Arbeit von den neuen Technologien schlicht und einfach ersetzt werden. Sie haben einen hohen Weiterbildungsbedarf – in sie muss besonders investiert werden. Deren individuelle Weiterbildung und Förderung muss jetzt angestoßen werden. Unternehmer haben gerade gegenüber diesen Menschen eine starke soziale Verantwortung. Und dazu müssen Führungskräfte einen transformationalen Führungsstil entwickeln, bei dem sie zu Vorbildern werden und Orientierung geben. Sie müssen eine für den digitalen Wandel erforderliche offene, kollaborative, agile Kultur schaffen, um unsere persönliche Veränderungsgeschwindigkeit an den technologischen Fortschritt stärker anpassen zu können. Denn keiner darf zurückgelassen werden, alle gehen gemeinsam voran in die digitale Zukunft. Dabei gilt: Bildung vermeidet Digitalisierungsverlierer! Bildung ist der Schlüssel zum erfolgreichen digitalen Wandel!
Diese Skills machen jeden zum digitalen Ass!
Welche Skills brauchen also die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Führungskräfte, um fit für die digitale Zukunft zu sein? Welche Fähigkeiten müssen aufgebaut, welche anderen Denkweisen manifestiert werden?
Lesen, Schreiben, Rechnen sind alles Fähigkeiten, die wir alle in der Schule erlernt haben. Wir müssen für das digitale Zeitalter jedoch noch eine weitere Fähigkeit ausbilden: das Coden. Coden steht nicht nur für das Programmieren von Software, sondern stellvertretend für jene Skills, die im digitalen Zeitalter notwendig sind, um die neuen Anforderungen an Arbeit erfüllen zu können. Innovationsfähigkeit und Technologieverständnis, transformationale Führungseigenschaften, kulturelle Formen von Kollaboration und Partizipation sowie Veränderungsbereitschaft bilden die fünf Kompetenzfelder, in denen wir uns fortbilden müssen.
Jetzt loslegen & weiterbilden!
Wir wissen jetzt also, dass der digitale Wandel ins Rollen gekommen ist und wir aufpassen müssen, nicht überrollt zu werden. Wir wissen auch, dass wir, um dies zu verhindern, in die digitale Weiterbildung unserer Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren und die Kompetenzen der digitalen Zukunft im Unternehmen aufbauen müssen. Das Ziel ist visiert, Sie müssen nur noch schießen! Aber wie?
Der wohl offensichtlichste, aber zugleich auch effektivste Weg, um ein Unternehmen fit für das digitale Zeitalter zu machen, sind innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen. Frei nach dem Motto: „Lesen, Schreiben, Rechnen, Coden und Sprache”, werden hier die wichtigsten Kernkompetenzen und Skills vermittelt. Eine solche „Digital Academy” kann sich an bisherige Trainings- und Schulungsmaßnahmen angliedern. Oder man sieht sie als Startschuss für eine neue Ära, die z.B. auch in neuen, kreativen Räumlichkeiten – sogenannten Digital Labs oder Experience Centern – stattfindet.
Für Führungskräfte bietet sich ein spezielles „Digital Leadership”-Training an, das auf die stark veränderten Anforderungen an moderne Führungskräfte eingeht und jedem Einzelnen dabei hilft, seinen Führungsstil zu identifizieren und ggf. anzupassen.
Fragen Sie Ihrem “Reverse Mentor” Löcher in den Bauch
Neben Trainings- und Innovationsformaten eignet sich “Reverse Mentoring” ebenfalls sehr gut, um Digitalisierungsverlierer zu verhindern. Ernennen Sie doch einfach Ihre Digital Natives, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind und die bereits ganz intuitiv flexibel und technologieunterstützt arbeiten, zu Mentoren für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen dies weniger leichtfällt.
Wenn Werte wie agile Kollaboration, Partizipation und kompetenzbasiertes Führen trainiert werden, die Realität aber weiterhin einer Silolandschaft gleicht, in der jeder Fachbereich nur an sich denkt und sich abschottet, ist das ein Problem. Neue „digitale” Werte und Arbeitsweisen müssen daher immer auch in neue Organisationsstrukturen, neue KPIs und neue Unternehmenswerte übersetzt werden.
Immer schön am Ball bleiben!
Der digitale Wandel ist sicherlich schneller und komplexer als so manche Veränderung in der Vergangenheit. Aber, Wandel hat es immer gegeben und es wird ihn auch weiterhin geben. Das einzig Sichere ist das Unsichere. Darum sollten Sie sich eines zu Herzen nehmen: Ausgelernt hat man nie. Lebenslanges Lernen und Anpassung sind die langfristigen Erfolgsfaktoren eines jeden Unternehmens. Eine Investition in die digitale Bildung von Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird sich auszahlen. Erklären Sie am besten heute noch Ihre Personalabteilung zum strategischen Geschäftspartner, der aktiv die Mitarbeiterentwicklung vorantreibt, und bringen Sie Ihr Unternehmen so in die digitale Zukunft!
#Michael
[im Original veröffentlicht am 24. Juni 2018]